Alfred Horvath last updated 07.10.2022
Wahrnehmung und Gedanken
Informationen sind der Schlüssel zur Wahrnehmung der Umgebung, der Reaktion auf diese Wahrnehmung und zum Bewusstsein
über diese Wahrnehmungen.
Wir müssen uns aber noch ein wenig eingehender mit der Wahrnehmung selbst beschäftigen. Nehmen wir das Beispiel der
Sehwahrnehmung. Licht trifft auf die Netzhaut. Dort sind spezielle Zellen drin welche diese Licht Eindrücke in elektrische Signale
umwandeln. Diese Signale werden in das Gehirn geleitet. Was danach genau passiert ist für mich nicht so ganz klar. Im Prinzip wird
aus diesen Signalen ein Bild zusammengesetzt. Dieses Bild können wir „sehen“. Wie wir das machen ist auch völlig unklar.
Modell Vorstellung: Wir sitzen im Kopf und schauen von innen im Kopf sitzend auf die Innenseite der Stirn und dort ist ein Bildschirm.
Wenn wir auf diesen Bildschirm schauen, so können wir ein Bild sehen. Schauen wir nicht auf diesen Bildschirm, weil wir gerade „in
Gedanken“ sind, so sind diese Bilder zwar auch da, aber wir sehen diese nicht, nehmen diese also nicht wahr. Allerdings schaut da
noch einer auf diesen Bildschirm. Denn wenn wir in Gedanken sind und nicht bewusst auf diesen Schirm schauen können wir immer
noch Auto fahren und wird ein Hindernis entdeckt, so weichen wir diesem „automatisch“ aus. Diese Automatik ist der oder das oder
was auch immer, der oder das den Körper steuert. Das sind nicht wir. Denn wir sind gerade in Gedanken.
Jetzt gibt es aber einen weiteren Punkt: Wir schauen ja nicht auf ein Standbild und dann nach einer Sekunde auf ein weiteres
Standbild. Wir sehen einen Film. Also muss dieser Mechanismus so etwas wie einen shutter haben und so viele Bilder pro Sekunde
machen, dass wir diese Bilder Abfolge als kontinuierlichen durchgehenden Film betrachten. Aus Erfahrung von Kino oder Fernsehen
sollten das mindestens 23 bis 24 Bilder pro Sekunde sein.
Im Prinzip könnten wir sagen, dass hier eine Bilder Film Elektronik am Werke ist. Diese Elektronik ist nicht aus Silizium gemacht. Aber
dennoch spielen elektrische Signale eine Hauptrolle dabei und so können wir das problemlos Elektronik nennen.
Jede Art von Elektronik, auch die biologische, benötigt Zeit. Licht auf Retina umwandeln in elektrischen Impulsen. Die Weiterleitung
dieser Impulse über die Sehnerven. Danach müssen diese Signale dekodiert werden und als Bild zusammengesetzt werden. Danach
muss dann dieses Bild auf eine Art Display angezeigt werden, sodass wir diese Bilder auch anschauen können. Wir könnten uns nun
streiten wie lang dieser Prozess beim Menschen dauert. Schaue ich auf die Geschwindigkeit von Raubtieren so könnte ich
annehmen, dass es bei Raubtieren schneller geht als beim Menschen. Aber wir können von einem Minimum von 100 Millisekunden
ausgehen. Das wurde so ausgemessen. Da aber diese Leute nicht wirklich erklären können wie wir ein Bild sehen ist diese
Zeitverzögerung nur die rein elektronisch messbare im System. Die Wissenschaftler können das Gebiet schätzen aber wo genau die
Grafikkarte ist und der Bildschirm wissen die bestimmt nicht. Sonst wäre das schon längst veröffentlicht worden. Also gehe ich von
weit mehr als 100 Millisekunden aus. Das können auch 500 Millisekunden sein.
Was bedeutet das nun praktisch?
Wir leben nicht in der Gegenwart. Das was wir sehen ist schon seit einigen Millisekunden vorher passiert. Im täglichen Leben scheint
das kein Problem zu sein. Denn wenn jeder gleich langsam sieht so hat niemand einen Vorteil. Also kein Mensch. Ein Raubtier schon.
Jemand der ohne Körper sehen kann hat auch einen. Und eine Maschine natürlich auch. Also sind wir jene die ein Handikap haben.
Hätten wir diese Handikap nicht, so wären wir viel erfolgreicher damit etwas aufzufangen das gerade runter fällt. Oder beim Ballspiel.
Auf den ersten Blick nun scheint das aber nicht so wichtig zu sein. Denn wir sehen ja genau das was vor uns liegt. Wirklich?
Schauen wir uns das Fernsehen an. Eines Tages habe ich ein Fußballspiel angeschaut. Es fiel ein Tor. Also nicht wirklich. Der Spieler
stand ungefähr an der 16 Meter Linie und bewegte seinen Fuß zum Ball. Der Sprecher schrie Tor. Da war aber noch kein Tor gefallen.
Das Tor fiel erst später. Habe das nicht ausmessen können. Es waren gefühlte 3 Sekunden Zeit Verzögerung. In dieser Halbzeit gab
es mehrere solcher Sprecher Kommentare die vorher angesagt wurden. Ich ging auf die Suche und fand heraus, dass dies ein
übliches Verfahren für Live Übertragungen ist. Die Bilder zum Zuschauer werden sagen wir mal für 3 Sekunden verspätet gesendet.
Der Sprecher hat normalerweise dieses verzögerte Bild vor sich. Anscheinend gab es einen Fehler und der Sprecher bekam in seine
Kabine das Live Bild. In der zweiten Halbzeit war dieser Spuk weg und der Sprecher hatte das „richtige Bild“ vor seinen Augen.
Warum wird das so gemacht?
Also das fragen Sie mal diejenigen welche diese Sache so geschaltet haben. Aber rein in der Theorie kann damit verhindert werden,
dass bestimme Bilder über den Äther geschickt werden die das Publikum nicht sehen sollen. Denn fängt jene Kamera welche gerade
das Bild für den Äther liefert etwas ein das nicht genehm erscheint, so hat der Operator noch 3 Sekunden Zeit auf eine andere
Kamera zu schalten. Und so sind wir sicher und müssen keine Bilder sehen die wir nicht verkraften könnten. Gute Sache also.
Vieles was der Mensch so macht schaut er von der Natur ab. Vielleicht haben wir in unseren Kopf auch solch einen Operator welcher
verhindert, dass wir Bilder sehen denen wir nicht gewaschen sind. Da wir nur eine Kamera haben kann dieser Operator nun nicht auf
eine Hinterkopf Kamera umschalten. Aber dieser Operator kann uns ablenken. Sodass wir nicht auf den Bildschirm schauen sondern
zum Beispiel „in Gedanken“ sind. So eine oder zwei Sekunden reichen normalerweise völlig aus. Das ist so schnell, dass wir diese
Aktion normalerweise nicht mitbekommen, weil wir dieses Umschalten als Normal und alltäglich betrachten.
Modellvorstellung:
Wir haben also eine Wahrnehmung. Diese durchläuft einen elektronischen Prozess der Zeit benötigt. Danach haben wir eine weitere
Verzögerung die absichtlich eingebaut wurde um es einem Operator zu erlauben unsere Aufmerksamkeit zu steuern.
Wie beim modernen Fernsehen.
Wie schon erwähnt, der Mensch schaut sich gerne Dinge von der Natur ab. Diese Fernseh Verfahrensweise hat als Grundlage die
Idee, es gibt Dinge die der Mensch nicht sehen sollte. Das kann sich auf das Alter des Menschen beziehen (Jugendschutz) oder
generell sein. Somit, da der Mensch ein Nachahmer ist könnte die Grundlage für diese Idee in uns selbst liegen. Wir haben also auch
einen Zensor in uns drin. Dieser will uns schützen indem er uns Dinge nicht sehen lässt die wir vielleicht nicht verkraften könnten.
Normalerweise sollte der Mensch alles sehen können und dürfen was es zu sehen gibt. In der Realität ist dem aber nicht so. In uns
nicht und auch nicht in unserer Gesellschaft.
Wenn wir nun nicht alles sehen was es zu sehen geben könnte und dann auch nicht das was tatsächlich da ist, weil es eine
Zeitverzögerung gibt bis wir das anschauen können was vor uns war, so könnte ich mir vorstellen, dass unsere Gedanken davon auch
betroffen sein könnten.
Normalerweise sollte es so sein, dass wir alles sehen können sollten was es zu sehen gibt. Ebenso sollte es so sein, dass wir alles
Denken können was es zu denken geben kann. Ist dem so? Ich sagen, dem ist nicht so.
Es gibt bestimmte Gedanken, die nicht gedacht werden dürfen. Diese Gedankenverbote sind nicht überall und zu jeder Zeit gleich.
Hängen zum Beispiel vom Kulturkreis ab. Oder von der Zeit. Im Mittelalter waren diese „No Think“ Themen bestimmt Andere als in der
aktuellen Zeit.
Tja, die spannende Frage ist nun, ob es da auch einen „Gedanken Zensor“ in uns gibt. Oder ob wir das selbst mit uns machen.
Wir laufen durch die Gegend und sehen was um uns herum ist. Unsere Gedanken drehen sich in erster Linie um das was wir gerade
sehen. Müssen sie auch, weil wir auf unsere Umgebung korrekt reagieren müssen. Wenn wir das nicht machen würden, so mag es
nicht so lang dauern bis unser Gesicht an der Laterne klebt oder wir in einen anderen Menschen rein laufen.
Sind wir in Gesellschaft anderer Menschen drehen sich unsere Gedanken natürlich nach dem gleichen Prinzip um die Dinge die sich
um uns herum abspielen. Reagieren wir hier falsch werden wir aus der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen. Unsere Haupt
Aufgabe ist es herauszufinden wie unsere Umgebung tickt. Danach stellen wir uns auf diese Umgebung so ein, dass wir nicht
„gefressen“ werden. Wir sprechen die gleiche Sprache. Also in Berlin ein sauberes Allgäuerisch zu sprechen wird für einige Sekunden
für Belustigung sorgen, aber dann wir es schnell langweilig und somit wird mit uns nicht mehr gesprochen. Wir sprechen die gleichen
Themen an und äußern keine Meinungen die anecken könnten. Sprich, wir verhalten uns korrekt und zivilisiert.
Diese „Zensur“ übernehmen wir selbst.
Wenn wir mit uns selbst sind, dann wäre eine Zensur nicht nötig. Sollte es aber dennoch vorkommen, dass wir bestimmte Gedanken
nicht denken, so könnte hier auch ein anderer Operator am Werk sein.
Modell Vorstellung:
Wir sitzen in unserem Kopf und schließen die Augen (Weil wir dann besser nachdenken können. Warum machen wir das instinktiv?
Könnte das ein Wissen darüber sein, dass der Sehwahrnehmung nicht immer vertraut werden kann?) und denken über etwas nach.
Wir beschäftigen und intensiv mit Thema A. Plötzlich schrecken wir auf, weil wir feststellen, dass wir uns gerade Gedanken um Thema
B, einem völlig anderem und unwichtigen Thema, machen. Normalerweise denken wir, dass wir das selber sind die nicht konzentriert
am Thema A arbeiten und wir mögen uns vielleicht sogar ein wenig schimpfen, weil wir schon wieder vom eigentlichen Thema
abgewichen sind. Aber waren das wirklich wir? Oder gab es da einen Zensor, der unsere Aufmerksamkeit auf eine anderes Thema
biegt?
Wenn es da einen Operator gibt der es schafft unseren Blick weg vom Bildschirm zu bekommen so kann dieser natürlich auch unsere
Gedanken verbiegen.
Wir könnten nun davon ausgehen, dass all dies natürliche Phänomene, selbst gemachte, sind. Da ja jeder den wir kennen davon
betroffen ist.
Wir könnten aber auch anders darüber denken. Also dass es da einen oder etwas, was auch immer EXTERN gibt, was diese Dinge
macht. Also nicht uns. Und wenn dieses EXTERN existiert, dann könnte das unser Schutz oder unser Schaden sein. Das ist jetzt nun
nicht der wichtige Punkt.
Wichtig ist, dass wir herausfinden, ob das was da passiert so ist wie ich es modellhaft beschrieben habe oder ob das ganz normal ist,
über das man nicht weiter nachdenken muss.
Diese Arbeit nun kann ich Ihnen nicht abnehmen. Das müssen Sie selber herausfinden.
Wenn es so etwas wie einen Operator in uns gibt das Gedanken steuern kann so wäre es nur zu typisch für Menschen das
abzukupfern.
Dieses Abkupfern wäre dann im Extrem Falle auch ein externer aber menschlicher Einfluss auf unser Denken.
Also ein Geben von Gedanken, ein Verhindern von Gedanken und sollten falsche Gedanken gedacht werden, ein Umbiegen der
Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema.
Also ein guter Verkäufer macht eigentlich auch genau das. Ich meine hier aber einen Außen Einfluss dessen wir uns bisher nicht
bewusst waren.
Wie schon in einem anderen Artikel angedeutet, bedingt Bewusstsein korrekte Information über das was wahrgenommen wird.
Haben wir falsche oder gar keine Informationen über etwas, so können wir uns dessen nicht bewusst sein was wir wahrnehmen.
Der Schlüssel zum Erfolg eines Verkäufers ist, dass der Kunde keine Ahnung von Verkaufstechniken hat. Wenn ein Verkäufer einem
Profi Verkäufer mit guter Ausbildung etwas andrehen will, so erkennt der Profi sofort welche Technik der andere Verkäufer gerade
anwendet, bewerte diese Anwendung, also ob er es gut oder schlecht macht, und fällt auf diese Technik des Verkaufens nicht herein,
weil er sich dessen voll bewusst ist, was er wahrnimmt.
Wir aber stapfen durch das Leben und haben keine Ahnung davon was wirklich in uns vorgeht. So tappen wir von einer
Übervorteilung in die nächste.
Feldlinien - Wahrnehmung und Gedanken